Artikel vom 28.02.2025
Alkohol am Steuer: Hohe Strafen und rechtliche Konsequenzen 2025

Alkohol am Steuer ist eine der häufigsten Ursachen für schwere Verkehrsunfälle in Deutschland. Wer mit einem Promillewert über dem gesetzlichen Grenzwert erwischt wird, muss mit drastischen Strafen rechnen. Ein aktueller Fall aus Bad Säckingen zeigt, wie schnell eine Trunkenheitsfahrt ernste Konsequenzen nach sich ziehen kann. Doch welche Strafen drohen tatsächlich, und welche Auswirkungen hat eine Alkoholfahrt auf den Führerschein?
Betrunkener Autofahrer in Bad Säckingen gestoppt
Am Freitag, dem 28. Februar 2025, gegen 01:50 Uhr, wurde ein 23-jähriger Autofahrer in der Schaffhauser Straße in Bad Säckingen von der Polizei kontrolliert. Der Fahrer war durch seine auffällige und unsichere Fahrweise aufgefallen. Bei der Kontrolle ergaben sich schnell Hinweise auf eine Alkoholisierung, weshalb ein Atemalkoholtest durchgeführt wurde. Das Ergebnis: über 1,5 Promille – weit über der erlaubten Grenze.
Die Beamten ordneten daraufhin eine Blutentnahme an, um den genauen Alkoholwert zu bestimmen. Der Führerschein des Fahrers wurde unmittelbar einbehalten, und ihm wurde die Weiterfahrt untersagt. Eine Strafanzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr wird nach der Bestätigung des Blutergebnisses eingeleitet.
Gesetzliche Alkoholgrenzen im Straßenverkehr
In Deutschland gelten strenge Promillegrenzen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten:
- 0,0 Promille: Gilt für Fahranfänger in der Probezeit und Fahrer unter 21 Jahren.
- 0,3 Promille: Bereits ab diesem Wert kann bei auffälliger Fahrweise oder einem Unfall eine Strafe wegen relativer Fahruntüchtigkeit drohen.
- 0,5 Promille: Ab hier handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Fahrverbot, Punkten in Flensburg und einer Geldstrafe geahndet wird.
- 1,1 Promille: Absolute Fahruntüchtigkeit – eine Alkoholfahrt in diesem Bereich ist eine Straftat, die mit Führerscheinentzug und Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet wird.
- 1,6 Promille: Ab diesem Wert ist eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zwingend erforderlich, um den Führerschein wiederzuerlangen.
Welche Strafen drohen bei Trunkenheit am Steuer?
Je nach Alkoholisierungsgrad und Umständen des Falls drohen unterschiedliche Konsequenzen:
- 0,5 – 1,09 Promille:
- 500 bis 1500 Euro Bußgeld
- 1 bis 3 Monate Fahrverbot
- 2 Punkte in Flensburg
- Ab 1,1 Promille (Straftat):
- Führerscheinentzug für mindestens sechs Monate
- Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr
- 3 Punkte in Flensburg
- Ab 1,6 Promille:
- Verpflichtende MPU
- Hohe Geldstrafe
- Führerscheinentzug mit langer Sperrfrist
Welche Folgen hat der Führerscheinentzug?
Wird der Führerschein wegen Trunkenheit im Straßenverkehr entzogen, kann die Wiedererteilung kompliziert sein. In vielen Fällen muss eine MPU absolviert werden, die gemeinhin als "Idiotentest" bekannt ist. Diese Untersuchung überprüft, ob der Betroffene künftig verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilnehmen kann. Wer durchfällt, erhält seinen Führerschein nicht zurück und muss den Test erneut machen.
Zusätzlich sind hohe Kosten für die MPU, mögliche Nachschulungen und eine erneute Führerscheinprüfung einzuplanen. Viele Betroffene unterschätzen die langfristigen Folgen einer Trunkenheitsfahrt, da der Prozess zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis oft mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann.
Verkehrssicherheit: Warum Alkohol am Steuer so gefährlich ist
Alkohol beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit, das Sehvermögen und die Koordination. Schon geringe Mengen können das Fahrverhalten negativ beeinflussen. Studien zeigen, dass bereits ab 0,3 Promille das Unfallrisiko deutlich steigt. Bei 1,0 Promille ist das Risiko, einen Unfall zu verursachen, bis zu siebenmal höher als bei einem nüchternen Fahrer.
Zudem gefährdet Alkohol am Steuer nicht nur den betroffenen Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Unfälle mit alkoholisierten Fahrern führen häufig zu schweren Verletzungen oder tödlichen Folgen. Daher wird Trunkenheit am Steuer in Deutschland besonders streng geahndet.
Kein Alkohol am Steuer – drastische Strafen vermeiden
Der aktuelle Fall aus Bad Säckingen verdeutlicht, wie schnell eine Alkoholfahrt drastische Konsequenzen haben kann. Wer mit mehr als 1,1 Promille am Steuer erwischt wird, verliert in der Regel seinen Führerschein und muss mit hohen Strafen rechnen. Ab 1,6 Promille kommt eine MPU hinzu, die den Wiedererhalt der Fahrerlaubnis erheblich erschwert.
Die beste Strategie, um solche Konsequenzen zu vermeiden, ist der konsequente Verzicht auf Alkohol am Steuer. Wer Alkohol trinkt, sollte öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder eine Mitfahrgelegenheit organisieren. Denn die Risiken und Strafen sind es schlichtweg nicht wert.
Quelle(n): https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/5981311 Bild von Steve Buissinne auf Pixabay