Artikel vom 24.02.2025
Zwei Autofahrer unter Alkoholeinfluss – Die rechtlichen Konsequenzen
Am Samstag, 22.02.2025, geriet gegen 01:30 Uhr ein Autofahrer in der Jahnstraße in eine Verkehrskontrolle des Polizeireviers Breisach. Die Beamten stellten bei dem Fahrer eine Atemalkoholkonzentration von 1,12 Promille fest. Der Führerschein wurde daraufhin einbehalten und eine Blutentnahme angeordnet. Ziemlich genau eine Stunde später wurde am Grenzübergang ein weiterer Autofahrer aus dem Verkehr gezogen. Auch dieser war mit 1,51 Promille mit Alkohol am Steuer unterwegs. Nach Vorliegen der Blutalkoholgutachten wird jeweils Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Freiburg wegen Trunkenheit im Straßenverkehr vorgelegt.
Rechtliche Konsequenzen von Alkohol am Steuer
Das Fahren unter Alkoholeinfluss stellt in Deutschland eine erhebliche Gefahr für die Verkehrssicherheit dar und wird entsprechend streng geahndet. Die rechtlichen Konsequenzen hängen von der Höhe der Blutalkoholkonzentration (BAK) sowie den jeweiligen Umständen des Falls ab.
Strafrechtliche Einordnung
Gemäß § 316 des Strafgesetzbuches (StGB) macht sich strafbar, wer ein Fahrzeug im Straßenverkehr führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen. Dabei gilt:
- Ab 0,3 Promille kann eine relative Fahruntüchtigkeit vorliegen, wenn alkoholbedingte Ausfallerscheinungen, wie unsichere Fahrweise oder ein Unfall, hinzukommen.
- Ab 0,5 Promille liegt eine Ordnungswidrigkeit nach § 24a des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) vor. Es drohen ein Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot.
- Ab 1,1 Promille gilt eine absolute Fahruntüchtigkeit. Das Führen eines Fahrzeugs mit diesem Wert stellt in jedem Fall eine Straftat dar, selbst wenn keine alkoholbedingten Fahrfehler festgestellt werden.
- Ab 1,6 Promille wird zusätzlich eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis angeordnet.
Da die beiden Fahrer mit 1,12 bzw. 1,51 Promille unterwegs waren, begehen sie jeweils eine Straftat gemäß § 316 StGB. Ihnen drohen Geldstrafen oder in schwerwiegenden Fällen sogar Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. Zusätzlich wird die Fahrerlaubnis in der Regel für mehrere Monate entzogen.
Fahrverbot und Führerscheinentzug
Neben den strafrechtlichen Folgen müssen die betroffenen Fahrer mit einem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen. Die Dauer der Sperrfrist für die Neuerteilung eines Führerscheins beträgt üblicherweise sechs bis zwölf Monate. Je nach Schwere des Vergehens und etwaigen Vorstrafen kann die Sperrfrist auch verlängert werden. Nach Ablauf dieser Zeit muss häufig eine MPU absolviert werden, bevor eine neue Fahrerlaubnis erteilt wird.
Versicherungsrechtliche Folgen
Die Trunkenheitsfahrt hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Versicherungsschutz. In der Regel wird die Kfz-Haftpflichtversicherung zwar für Schäden aufkommen, die der Fahrer bei einem Unfall verursacht hat, jedoch kann die Versicherung den alkoholisierten Fahrer in Regress nehmen. Dies bedeutet, dass er einen Teil des Schadens – oft bis zu 5.000 Euro – selbst tragen muss. Eine Vollkaskoversicherung verweigert in der Regel jegliche Schadensregulierung, wenn der Unfall unter Alkoholeinfluss verursacht wurde.
Präventive Maßnahmen gegen Alkohol am Steuer
Um die Gefahren von Alkohol am Steuer zu reduzieren, setzt der Gesetzgeber auf schärfere Kontrollen und Aufklärungsmaßnahmen. In Deutschland gibt es beispielsweise für Fahranfänger in der Probezeit sowie für Berufskraftfahrer eine Null-Promille-Grenze. Auch Kampagnen wie „Don't Drink and Drive“ sollen das Bewusstsein für die Risiken schärfen.
Wer Alkohol konsumiert hat, sollte alternative Transportmöglichkeiten in Betracht ziehen, wie Taxis, öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienste. Zudem gibt es Apps und Programme, die helfen, die eigene Fahrtüchtigkeit realistisch einzuschätzen.
Die beiden Vorfälle in Breisach zeigen erneut, wie gefährlich und strafrechtlich relevant Alkohol am Steuer ist. Beide Fahrer müssen mit erheblichen Konsequenzen rechnen, darunter eine Strafanzeige, den Entzug der Fahrerlaubnis und finanzielle Nachteile. Der Fall unterstreicht die Bedeutung von Prävention und strikten Kontrollen, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.
Quelle(n): https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/5977923