Artikel vom 13.04.2024

Gerichtsurteil: VW Tiguan mit unzulässiger Abschalteinrichtung

Das Landgericht Karlsruhe hat in einem aktuellen Urteil entschieden, dass bestimmte Modelle des VW Tiguan mit einem Motor EA 288 und SCR-Katalysator eine unzulässige Abschalteinrichtung besitzen. Diese Einrichtung wurde entwickelt, um auf Rollenprüfständen die Abgaswerte zu manipulieren und somit die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte vorzutäuschen. Das Gerichtsurteil, welches auf einer Klage gegen Volkswagen basiert, hat weitreichende Konsequenzen für den Autobauer und die betroffenen Fahrzeugbesitzer.

Unzulässige Abschalteinrichtung entdeckt

Was genau ist passiert?

Die betroffenen Fahrzeuge, insbesondere der VW Tiguan 4-motion 2.0 TDI 110 kW der Schadstoffklasse EU 6, wurden mit einer Fahrkurvenerkennung ausgestattet. Diese Technologie bewirkte, dass der SCR-Katalysator bei erkanntem Rollenprüfstand anders als im Normalbetrieb arbeitete. Statt die Abgasrückführungsrate zu reduzieren, blieb sie unverändert hoch, und der SCR-Katalysator wurde früher als üblich zur Abgasreinigung hinzugeschaltet. Dies hatte zur Folge, dass auf dem Prüfstand günstigere Emissionswerte erzielt wurden, während im normalen Fahrbetrieb höhere Schadstoffemissionen abgegeben wurden.

Konsequenzen des Urteils

Das Gericht stufte diese Maßnahme als unzulässige Abschalteinrichtung ein, was eine Haftung des Herstellers gemäß den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen begründet. Volkswagen wurde zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Darüber hinaus ordnete das Gericht an, dass auf den betroffenen Fahrzeugen ein Software-Update aufgespielt werden muss, um die unzulässige Abschalteinrichtung zu entfernen.

Hintergründe und Reaktionen

Was bedeutet das für Volkswagen?

Das Urteil stellt einen schwerwiegenden Rückschlag für Volkswagen dar. Es könnte den Autobauer zu weiteren Schadensersatzzahlungen verpflichten und das Vertrauen der Verbraucher erschüttern. Zudem könnte es Auswirkungen auf den Ruf und die Reputation des Unternehmens haben.

Reaktionen der Betroffenen

Die betroffenen Fahrzeugbesitzer begrüßen das Urteil als einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit. Viele von ihnen haben lange gegen Volkswagen gekämpft und fühlen sich nun bestätigt. Sie hoffen, dass das Urteil dazu beiträgt, ähnliche Fälle in Zukunft zu verhindern und die Verantwortlichkeit der Autohersteller zu stärken.

Fazit

Das Gerichtsurteil gegen Volkswagen wegen der unzulässigen Abschalteinrichtung im VW Tiguan markiert einen bedeutenden Meilenstein im Dieselskandal. Es unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und den Schutz der Verbraucherinteressen. Volkswagen steht vor großen Herausforderungen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und die rechtlichen Konsequenzen des Urteils zu bewältigen.


Quelle(n): https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/NJRE001570563/part/L


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